Bemerkenswerte Beobachtungen in Thüringen - 26. KW

Wie sicher alle aus den jährlichen Berichten wissen, existiert schon seit einigen Jahren im Kreis Hildburghausen eine Hybridentenpopulation aus Hybriden von Schnatter- und Stockente, wobei es ständig auch Rückkreuzungen nach der einen und anderen Art gibt. An den Teichen Neuendambach wurden in dieser Woche wieder zwei jungeführende Hybridenten-Weibchen mit 5 und 13 Jungen beobachtet (A. Kurz). Der Limicolendurchzug wird langsam stärker, neben Waldwasserläufern werden auch schon kleine Trupps Bruchwasserläufer und die ersten Dunklen Wasserläufer beobachtet. Ein besonderer Höhepunkt in der letzten Woche war aber ein weibliches Odinshühnchen am Stausee Windischleuba (R. Steinbach, S. Wolf). Gleich in der Nachbarschaft, an den sächsischen Eschefelder Teichen kann man zur Zeit neben etwa 200 Schwarzhalstauchern (etwa 60 BP + Jungvögel) auch einen Ohrentaucher im Brutkleid und eine männliche Moorente sehen (S. Kämpfer, R. Steinbach, S. Wolf).
Wachtelkönige sind wohl in diesem Jahr sehr rar. Gemeldet wurden rufende Vögel nur am 10.06. bei Bechstedt-Wagd und am 15.06. am Riechheimer Berg/EF (W. Adlung), am 21.06. am Windknollen/J (Ch. Klein) und am 22.06. bei Neckeroda (I. Uschmann).
Ich selbst hatte in der vergangenen Woche eine interessante Beobachtung der eher profanen Art. Am 23.06. führte mich ein Betriebsausflug in ein Großsägewerk in Creuzburg/WAK. In der riesigen Maschinenhalle herrschte ein ohrenbetäubender Lärm, trotzdem flogen durch große Dachluken zahlreiche Rauchschwalben in die Halle, sicher weil sie dort brüten. Ein Beispiel für die doch schon extreme Anpassungsfähigkeit mancher Brutvögel.
Zum Schluß noch eine Information aus dem gesamteuropäischen Raum: Es ist wieder ein Einflug von Gänsegeiern im gange. Neben zahlreichen Beobachtungen in Frankreich wurden auch auch in Westdeutschland kleine Gruppen in Richtung Nordwest durchziehend gesehen. Es lohnt sich also, auch höher kreisende Greifvogelgruppen näher unter die Lupe zu nehmen.

Fred Rost

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