Wissenschaftliche Vogelberingung in Thüringen

Die Vogelberingung stellt in der modernen Ornithologie weiterhin ein unverzichtbares Instrument zur Klärung vielfältiger Fragen dar. Nur durch die individuelle Kennzeichnung von Vögeln können spezielle Erkenntnisse zu Zugverhalten, Brutbiologie, Lebenserwartung usw. erlangt werden. Es war ein Thüringer - Prof. Johannes Thienemann - der 1901 in Rossitten auf der Kurischen Nehrung die erste deutsche Vogelwarte gründete und weltweit erstmals die Vogelberingung im großen Stil einsetzte.
Heute gibt es in Thüringen etwa 60 zugelassene Beringer, welche an verschiedenen regionalen, nationalen und internationalen Beringungsprogrammen mitarbeiten. Sie werden von der Beringungszentrale Hiddensee betreut und nutzen ausschließlich Ringe von dieser Einrichtung. Fast alle Beringer arbeiten rein ehrenamtlich.

Beringungsprogramme in Thüringen (Auswahl):

International
WWI LimikolenfangprogrammPlothener TeicheBeschreibung des Binnenlandzuges von WatvogelartenJürgen Auerswald, Nadine Schwesig
EURING-Programm RauchschwalbeBeringung von Rauchschwalben an den Brutplätzen bzw. an Schlafplätzen
Internationales Monitoring Greifvögel und Eulen
National
Integriertes Monitoring von Singvogelpopulationen (IMS)zur Zeit 8 Fangplätze in Thüringenstandardisierter Netzfang während der Brutzeit zur langfristigen Kontrolle der Kleinvogelbestände
WeißstorchLänderübergreifendes Beringungsprogramm Klaus Schmidt (Barchfeld)
WanderfalkeNationales Farbmarkierungsprogramm Mario Hofmann
GraureiherFarbmarkierungsprogramm Adrian Gundel
Regional
DohleFarbmarkierungsprogramm/BestandsmonitoringKlaus Schmidt, Dr. Hans-Ulrich Peter
Monitoring GebirgsbachvögelWasseramsel, Gebirgsstelze, EisvogelM. Goering, M. Mähler, u.a.
Registrierfang Helmestausee Berga-KelbraHelmestausee Berga-Kelbra
WaldlaubsängerSüd-OstthüringenFarbmarkierungsprogramm/Bestandsmonitoring 2003-2009Sven Kästner

Beringungszahlen in Thüringen:

Jeder kann zur Erforschung und damit zum Schutz der Vogelwelt beitragen, indem er beim Fund eines Vogel auf eine eventuell vorhandene Beringung achtet. Bitte melden Sie Ringfunde an die betreffende Vogelwarte, bzw. ganz einfach im Internet unter www.ring.ac. Sie erhalten als Dankeschön die Lebensgeschichte des betreffenden Vogels zugesandt.

Andreas Goedecke